EU-Leader-Förderprogramm geht in die nächste Runde. Mehr als neun Millionen Euro können Oschersleben und die Westliche Börde gemeinsam beantragen.
Spielplätze und andere öffentliche Anlagen wurden saniert, Kultureinrichtungen und Sportstätten instandgesetzt, kirchliche und andere Gebäude auf Vordermann gebracht. Was alles dazu beiträgt, dass sich in Oschersleben und in der Westlichen Börde in allen Bereichen die Lebensqualität weiter verbessert, dass hier zudem etwas für den nachhaltigen Klimaschutz passiert. Denn genau das alles sind die Ziele des Leader-Förderprogrammes, welches es seit Beginn der 1990er Jahre gibt. Viele Millionen Euro sind seitdem in kommunale Projekte der Region, wie auch in Projekte von Vereinen, Einrichtungen, Unternehmen und Privatpersonen geflossen. Auch in Zukunft werden noch viele Millionen Euro in solche Vorhaben fließen.
Verein gegründet
Um das Leader-Förderprogramm optimal zu nutzen, haben sich Ende der 2000er Jahre die Stadt Oschersleben und die Verbandsgemeinde Westliche Börde zur „Lokalen Aktionsgruppe Börde“ zusammengeschlossen.
Mit Beginn der neuen Förderperiode, die bis 2027 geht, haben sich die Rahmenbedingungen etwas verändert. Vor allem aus rechtlichen Gründen war es erforderlich, dass sich die bisherige „Lokale Aktionsgruppe Börde“ zu einem eingetragenen Verein wandelt. Den gibt es seit April 2022 und nennt sich „LAG Börde“. Oscherslebens Bürgermeister Benjamin Kanngießer hat den Vereinsvorsitz und der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Westliche Börde, Fabian Stankewitz, ist sein Stellvertreter.
Unter ihrer Regie, sowie mit Unterstützung von fünf weiteren Vorstandsmitgliedern, hat der inzwischen 23 Mitglieder starke Verein die formellen und organisatorischen Vorbereitungen so weit vorangetrieben, dass es nun richtig losgehen kann.
„Endlich starten wir in die neue Förderperiode und haben wieder die Möglichkeit, Ideen und Projekte in der Region anzuschieben und umzusetzen“, sagt Vereinschef Benjamin Kanngießer. Er kann zugleich berichten, dass auf der Grundlage einer 2022 erarbeiteten und inzwischen genehmigten lokalen Entwicklungsstrategie bis 2027 bereits 9,1 Millionen Euro von der EU bewilligt worden sind. Diese gilt es nun auf Antrag zu verteilen.
„Zusammen mit den Eigenmitteln werden auf diesem Wege etwa 15 Millionen Euro im Bereich der LAG Börde investiert“, so Kanngießer. Denn je nach Art und Inhalt der Projekte, werden 50 bis gar 90 Prozent der Kosten vom Fördergeldgeber übernommen.
Einige Projektideen liegen bereits vor, viele weitere Projektanträge werden erwartet. Nicht zuletzt erwartet diese Ideen und Anträge Michel Mischorr, der seit Anfang des Jahres in Trägerschaft des Landkreises den Verein „LAG Börde“ managt. „Ich freue mich, dem LAG-Börde-Verein zur Seite zu stehen und die Antragstellenden auf ihrem Weg zum Fördergeld zu begleiten“, sagt der 28-jährige Wirtschaftsgeograf mit Master-Abschluss, der vom europäischen Leader-Programm mit der lokalen Ausrichtung mehr als überzeugt ist: „Der Ansatz folgt einer richtigen Idee, denn niemand weiß besser, wo das Geld benötigt wird, als die Menschen vor Ort.“
Und die sind nun in der Region Oschersleben/Westliche Börde gefragt, Ideen zu entwickeln und einzureichen. Angesprochen fühlen sollten sich alle, die laut Vereinschef und laut Leader-Manager hierzulande etwas anschieben und ein Projekt zur ländlichen Entwicklung umsetzen wollen. Und obwohl erst in der LAG-Mitgliederversammlung am 19. März ein offizieller Aufruf erfolgt, besteht schon jetzt die Möglichkeit, sich von Michel Mischorr kostenfrei über das Programm im Allgemeinen und über konkrete Fördermöglichkeiten im Besonderen beraten zu lassen. Zu erreichen ist der Fachmann via E-Mail mischorr.m@lgsa.de.
Informationen am 19. März
Zudem werden in der besagten Mitgliederversammlung des „LAG Börde“ die Förderthemen und der Ablauf des Antrages vorgestellt. Jedermann hat die Gelegenheit, daran teilzunehmen und sich über die Fördermöglichkeiten zu informieren.
„Diese Gelegenheit sollte sich niemand entgehen lassen. Wer schon immer wissen wollte, was hinter dem Leader-Programm steckt, sollte am 19. März, um 16.30 Uhr, in das Oschersleber Rathaus kommen und seine Projektidee mitbringen. Im Gespräch können wir kurz und unkompliziert klären, ob eine Förderung in Frage kommt“, lädt Michel Mischorr ein.
Autor/in: Von Yvonne Heyer, Volksstimme vom 08.02.2024