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Bäckerei Jutta Lemgau

Um 5.30 Uhr ein ofenfrisches Bäckerbrötchen? Na in Kroppenstedt ist das kein Problem. Denn um diese Zeit öffnen Jutta Lemgau und ihr Mann Engelbert Hentrich-Lemgau ihre Bäckerei in der Bachstraße. Und da sie dann schon mehr als drei Stunden in der Backstube gestanden haben, liegen die ersten fertigen Backwaren bereits lecker duftend auf den Blechen und in den Regalen.

Bäckereichefin Jutta Lemgau mit den beiden nach wie vor gefragtesten Backwaren: Lemgau-Brötchen und Mischbrot.
Bäckereichefin Jutta Lemgau mit den beiden nach wie vor gefragtesten Backwaren: Lemgau-Brötchen und Mischbrot.

„Es dauert dann auch nicht lange und die ersten Kunden sind da“, sagt die Bäckermeisterin, die am 15. Oktober 1991 die „Bäckerei Jutta Lemgau“ gemeinsam mit ihrem Mann eröffnet, im vergangenen Jahr also 30-jähriges Bestehen gefeiert hat.

In der die beiden Bäckersleut ihre Kunden Jahr für Jahr, Monat für Monat und Woche für Woche von Dienstag bis Sonnabend mit Brötchen, Brot und Kuchen versorgt haben und weiter versorgen. „Wir haben eine treue Stammkundschaft“, sagt Jutta Lemgau, wozu auch Einwohner aus zahlreichen umliegenden Orten des Börde-, des Salzland- und des Harzkreises gehören. „Manchmal kommen zudem ehemalige Kroppenstedter von weither, die hier Verwandte oder Bekannte besuchen und dann gern mal wieder bei uns etwas kaufen.“

Wohl vor allem, weil die Lemgaus ein sehr traditionelles Angebot, nicht zuletzt die einmaligen „Lemgau-Brötchen“ im Sortiment haben. Aber auch was den Kuchen betrifft, sind es eher die klassischen Back-Leckereien wie Strietzel, Rosinenkuchen, Zwieback mit Zuckerguss, Bisquitrolle oder Streuselschnecken mit und ohne Füllung, die gefragt sind. „Aber wir backen natürlich auch auf Bestellung ganz speziellen Kuchen, beispielsweise Geburtstags- und Hochzeitstorten.“ Überdies sind spezielle Brote kein Problem, die aber doch recht wenig nachgefragt, sondern in erster Linie die bodenständigen Weizen- und Roggenmischbrote gewünscht werden.

Der Schriftzug an der Fassade erinnert an Carl Lemgau, der 1898 das Bäckerei-Familienunternehmen gegründet hat.
Der Schriftzug an der Fassade erinnert an Carl Lemgau, der 1898 das Bäckerei-Familienunternehmen gegründet hat.

Wie das wahrscheinlich auch schon vor mehr als hundert Jahren war. Denn die Geschichte der Kroppenstedter Lemgau-Bäckerei reicht bereits bis ins 19. Jahrhundert zurück. 1898 hat der Urgroßvater von Jutta Lemgau das Unternehmen gegründet, weshalb an der Hausfassade auch in großen Lettern „Bäckerei von Carl Lemgau“ steht. In zweiter Generation wurde das Geschäft 1931 von Otto Lemgau und in dritter Generatin 1961 von Kurt Lemgau übernommen. Bis es 1977 aus familiären Gründen geschlossen worden ist und mehr als zehn Jahre geschlossen war.

Wobei aber auch die vierte Generation, also Jutta Lemgau, nicht aus der Art geschlagen ist, sondern sich Anfang der 80er Jahre in Harzgerode zur Konditorin ausbilden ließ. Um dann verheiratet in das Haus ihrer Vofahren zurückzukehren, zunächst in der Bäcker-PGH Hadmersleben zu arbeiten, eine Ausbildung zur Bäckermeisterin zu absolvieren, ein erstes Mal Mutter zu werden und dann schließlich 1991 den Familienbetrieb an alter Stelle neu zu eröffnen. Gemeinsam mit ihrem Mann, der auch Bäcker ist und aus Hadmersleben stammt.

Jutta Lemgau führt bereits seit mehr als 30 Jahren in vierter Generation das Unternehmen.
Jutta Lemgau führt bereits seit mehr als 30 Jahren in vierter Generation das Unternehmen.

Ob es mit der Kroppenstedter Lemgau-Bäckerei irgandwann auch in der fünften Generation weitergeht, ist nicht so unmöglich. Zwar hat sich Sohn Jens beruflich völlig anders orientiert, aber Tochter Nicole das Bäcker-Gen geerbt. Mit dem sie in Hecklingen eine Bäckerlehre absolviert und  Mitte der 2010er Jahre mit der Gesellenprüfung erfolgreich beendet hat. Um dann allerdings mit ihrer Familie doch etwas weiter weg von Kroppenstedt ihr Zuhause einzurichten.

Bleibt noch zu erwähnen, dass es im benachbarten Gröningen auch viele Jahre eine „Bäckerei Lemgau“ gegeben hat. Carl Lemgau junior hatte sie in den 1930er Jahren als zweiter Sohn des Firmengründers eröffnet, die dann auch noch von dessen Sohn Karl-Heinz viele Jahre betrieben worden ist.

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