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Kloster Hamersleben - Klosterkirche St. Pankratius

Die Klosteranlage befindet sich am Rand des Großen Bruchs und besitzt mit der ehemaligen Stiftskirche der Augustiner-Chorherren einen wahren Schatz. Diese ist ein Beispiel der romanischen Baukunst und wegen ihrer Ursprünglichkeit im Bestand eine architektur- und kunstgeschichtliche Besonderheit. Heute gehört das Kloster zum Bistum Magdeburg und gehört zur Straße der Romanik. Die Stiftskirche Hamersleben ist eine Säulenbasilika mit Chor und tonnengewölbten Nebenchören, Querhaus sowie Langhaus mit Flachdecken, jedoch ohne Krypta. Sie ist auch schon als der edelste hochromanische Bau in Mitteldeutschland bezeichnet worden. Der mehrgeschossige Altaraufbau, der die Hauptapsis verdeckt, stammt aus dem Jahr 1687. Eine Orgel findet erstmals 1570 eine schriftliche Erwähnung im Zusammenhang mit der Grablegung des Organisten. 1688 wurde die Orgel, deren Prospekt noch heute erhalten ist, im Zusammenhang mit weiteren Ausstattungsgegenständen (Altar, Apostelfiguren, Chorgestühl und Kanzel) am Westgiebel auf einer Empore errichtet. Der Erbauer des Werkes ist unbekannt.

Kloster Hamersleben - Klosterkirche St. Pankratius - Straße der Romanik Sachsen-Anhalt im Landkreis Börde
Kloster Hamersleben - Klosterkirche St. Pankratius - Straße der Romanik Sachsen-Anhalt im Landkreis Börde

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Geschichte

Nach der Übersiedlung des Augustiner-Chorherrenstifts des Bistums Halberstadt von Osterwieck nach Hamersleben, etwa um 1109/1111, begannen seinerzeit die Bauarbeiten. Hervorzuheben ist die reiche Bauornamentik in der Kirche. 1108 in Osterwieck von Bischof Reinhard gestiftet, veranlassten reiche Landschenkungen durch die hochadligen Damen Thietburg und ihre Tochter Mathilde 1111 die Verlegung. Administrative und juristische Befugnisse erhielt das Kloster im Jahre 1178 durch die Übertragung des Archidiakonatsrechts. Bis Ende des 13. Jahrhunderts bestand Hamersleben als Doppelkloster. Nach einem zeitweiligen Verfall wurde es 1452 von Riechenberg aus reformiert und schloss sich der Windesheimer Kongregation an. Von 1452 bis 1722 leiteten Priore und später  Prälaten den Konvent. Diese kamen oft aus Hildesheim oder Paderborn. 1525 wurde das Chorherrenstift von Bauern und 1548 von den protestantischen Magdeburgern geplündert. Auch in der Reformation hielt man am katholischen Bekenntnis fest. Somit wurde das Kloster 1633–1649 schwedische Kriegsbeute.


1804 wurde das Stift säkularisiert, der Grundbesitz in eine Domäne umgewandelt. Die Stiftskirche mit der Klausur wurde der katholischen Gemeinde zur Nutzung übergeben. Der Prior und die 19 Konventualen gingen in Pension. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart gab es in etliche Abschnitten Restaurierungs- und Instandsetzungsarbeiten, die quasi auf die Rückverwandlung zum Romanischen anstreben.


Am 13. Oktober 2007 wurde der Gemeindeverbund „Eilsleben – Großalsleben – Hadmersleben – Hamersleben – Hötensleben – Klein Oschersleben – Oschersleben – Sommerschenburg – Völpke“ errichtet, zu dem von da an auch die Kirche, die nach Pankratius benannt ist, gehörte. Am 28. November 2010 entstand aus dem Gemeindeverbund die heutige Pfarrei St. Marien. Rund 8 Prozent der Einwohner (aus 2011) gehören heute der römisch-katholischen Kirche an.

Straße der Romanik - Gemeinde Am Großen Bruch - Hamersleben - Radtouristen Sachsen-Anhalt
Straße der Romanik - Gemeinde Am Großen Bruch - Hamersleben - Radtouristen Sachsen-Anhalt


Das barocke Orgelwerk wurde 1811 vom Klang und der Technik her dem frühromantischen Zeitgeschmack entsprechend umgebaut. 1870/71 wurde die Orgel renoviert. In der Mitte des vorherigen Jahrhunderts waren die Mauern des Westgiebels baufällig. Mauersteine fielen in das Orgelwerk. Um die Wand zu stabilisieren, wurde 1960 eine Stahlträgerkonstruktion auf die Innenwandseite des Westgiebels gesetzt. Der Prospekt wurde demontiert und nach Abschluss der Arbeiten in höherer Position als ursprünglich, jedoch ohne Orgelwerk, aufgebaut. Heute dient er nur noch als optisches Gegenstück zum Altar. Ab 1991 errichtete die Firma Emil Hammer Orgelbau in vier Bauabschnitten ein neues Orgelwerk III+P/41 klassischer Prägung hinter dem historischen Prospekt. Begonnen hatte der Wiederaufbau 1992 mit dem Einbau des achtregistrigen Rückpositivs. 2001 wurde das Hauptwerk und Pedalwerk fertiggestellt, 2005 wurde das Unterwerk eingebaut. Das restaurierte Pfeifenwerk der Orgel stammt überwiegend aus den beiden Vorgängerinstrumenten und wurde durch neugebaute Register ergänzt.

Weitere Informationen und Führungsangebote finden Sie auf der Internetseite der katholischen Kirchengemeinde.

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